Eisvogel-Monitoring in der Region Hannover: 2021
D. Wendt, für Website bearbeitet A. Dörries
Der Bestand der Eisvögel in der Südlichen Leineaue von Hannover bis Ruthe hat sich mehr als halbiert: 2020 gab es noch elf BP, in diesem Jahr nur noch fünf Plätze mit Bruten und möglicherweise nur vier beteiligten Männchen, d.h. mit einer bei Eisvögeln selten vorkommenden Bigamie. An einem Brutplatz konnten sogar drei erfolgreiche Bruten beobachtet werden (letzter Ausflugstag der Jungvögel war am 20.9.2021).
Das langjährige, seit 1975 laufende Eisvogel-Monitoring unter Leitung von Dieter Wendt zeigte, dass der Bestand bis 2015 auf den Rekordwert von 17 Brutpaaren (BP) anstieg, dann bis 2019 auf acht BP zurückging und dann nochmals leicht auf elf BP in 2020 anstieg. Für den Rückgang auf fünf Brutplätze in 2021 muss besonders der kurze Wintereinbruch mit bis zu minus 20 Grad mit einer völligen Vereisung der Stillgewässer und einer weitgehenden der Fließgewässer angenommen werden.
Es gibt aber auch weitere Gründe, dass sonst oft besetzte Brutplätze verwaisten. Es gab im Winter und Frühjahr 2021 kein Hochwasser, einige Steilwände flachten durch Erosion ab und wuchsen zu. Möglicherweise verhinderten auch die zunehmenden Störungen durch Naherholungssuchende und kommerziellen Paddelbetrieb und neuerdings zusätzlich durch Stehpaddler eine Besetzung von Brutplätzen.